Persönliche Gedanken zum Weihnachtsfest 2022

Mandala
privat

23. Dezember 2022

Liebe SPDlerinnen, liebe SPDler, liebe Freundinnen und Freunde der SPD Petershausen,

traditionell schreibe ich euch kurz vor Weihnachten, um das Jahr zu reflektieren und meine persönlichen Gedanken dazu. So auch heute.

Durch Putins brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar hat sich alles verändert – vor allem für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die gerade jetzt, wo der Winter kalt und die Bombardierungen auf die Zivilbevölkerung und die Versorgungsinfrastruktur besonders schlimm sind, so unendlich leiden müssen. Es gibt nur noch wenige Menschen bei uns, die sich erinnern, was Krieg konkret für die Bevölkerung bedeutet. Aber ich glaube wir alle wissen um die Not, die in Kriegsgebieten entsteht und haben eine Vorstellung davon, was es heißt, wenn kleine Kinder, alte Frauen und Männer, aber auch Menschen wie Du und ich in Angst um ihr Leben die Tage in Metrostationen verbringen müssen; ohne tröstende Wärme in einer gemütlichen Wohnung, kein Essen und schon gar keine Weihnachtsgefühle oder die Aussicht auf ein gemeinsames Fest mit der ganzen Familie.

Meine Wut über die Unmenschlichkeit der Angriffe, die zum Teil keine 20 Autostunden von uns entfernt liegen, das sinnlose Töten von Soldaten, die Zerstörung von Wohnungen, Schulen und Krankenhäusern schnürt mir fast den Hals zu. Ich bin sicher, euch geht es ähnlich. Die Frage, wie sieht unsere Welt in wenigen Monaten oder Jahren aus, beschäftigt mich sehr. Und trotzdem müssen wir auch dahin zeigen und schauen, wo Menschen ebenfalls leiden, aktuell beispielsweise in Iran! Wo werden sich Landesgrenzen verändern? Wie lange bleiben Atomwaffen noch tabu? Wie gefährlich ist es, dass mit Lügen und Erzählungen Menschen manipuliert werden können und eine Demokratie gefährdet ist?

Die Folgen dieses Krieges in der Ukraine spüren wir konkret. Die Preise für Energie schnellen nach oben und wohl jeder und jede von uns geht nicht mehr so leichtfertig mit Wärme, Beleuchtung und Stromfressern um. Ich könnte jetzt lange ausführen, was die Bundesregierung an Entlastungen auf den Weg gebracht hat, aber das lesen wir ja tatsächlich immer tagesaktuell in der Zeitung oder hören es in den Nachrichten. Das ist auch alles wirklich gut und wir können dankbar sein, dass die SPD als stärkste Regierungsfraktion auf die Menschen schaut, die wirkliche Sorgen haben, und sozial gerechte Lösungen bietet. Unverständlich für mich sind daher auch die schlechten Umfragewerte für die Ampel… Allerdings, so habe ich kürzlich gelesen, sind die Bewertungen der Menschen zum aktuellen Regierungshandeln unter Olaf Scholz immer noch besser als diejenigen, jeweils ein Jahr nach den vergangenen Bundestagswahlen, wenn Frau Merkel wiedergewählt wurde. Wenn ich mir diese Tatsache immer wieder mal vor Augen führe, macht es mich tatsächlich fast fröhlich :)

Natürlich machen uns auch andere Themen schwer zu schaffen: Klimakrise, Corona, Fachkräftemangel, Notstand in den Krankenhäusern, Reichsbürger und irre Phantasien von Rechtsradikalen und Faschisten und vieles mehr. Für all diese Fragen möchte ich Lösungen – in dem Wissen, dass Enttäuschung fast nicht zu verhindern ist. Zu jedem der einzelnen Punkte gibt es viel zu sagen. Ich fühle mich aber wie in einer Abwärtsspirale, der ich nun auskommen möchte. Tatsächlich beschäftigen mich all diese Gedanken sehr oft und sicher auch euch. Ich muss mich oft zwingen, sie einfach auch mal wegzuschieben und mich mit anderen – persönlichen – Problemen zu beschäftigen. Ganz profane, beispielsweise fehlende Gesundheit oder dem Älterwerden…

Alles in allem möchte ich sagen, dass mich das Jahr 2022 wirklich geschafft hat.

Aber mein Vorsatz für das Neue Jahr 2023 soll in etwa so heißen: Beginne jeden Tag mit positiven Gedanken, denn die schlechten helfen Dir auch nicht weiter.

Oder dieser gefällt mir auch sehr gut: Stell dir vor die Zukunft wird wunderbar und Du bist schuld.

Habt ihr auch Vorsätze und Gedanken, die euch helfen?

So, nun habe ich sehr viele Worte und Buchstaben geschrieben und es bleibt mir am Ende nur noch, euch ein friedliches, gemütliches, trotz allem fröhliches und gerne auch besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen. Hoffentlich seid ihr zuversichtlich, was eure persönliche, was die politische und was die gesellschaftliche Zukunft betrifft. Ich versuche es auf jeden Fall zu bleiben.

Ganz herzliche Grüße

Hildegard

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