Petershausen plant ein neues Baugebiet in der Nähe des Bahnhofs, das fertig bebaut, 700 Bürgerinnen und Bürgern beherbergen könnte. Am Dreikönigstag waren Mitglieder des SPD-Ortsvereins und der SPD-Gemeinderatsfraktion vor Ort, um mit Anwohnern über das neue Bauprojekt zu diskutieren. Bei einem Becher fair-gehandeltem Glühwein gegen das nasskalte Wetter konnten die Anwohner der Rosenstraße, Marbacherstraße und der Nebenstraßen Anregungen geben, Bedenken äußern oder sich über den aktuellen Stand der Planung informieren.
Der komplette Planungsbereich des Baugebiets Rosenstraße umfasst – inklusive der evangelischen Kirche und deren Parkplätze – etwas mehr als fünf Hektar. Knapp drei davon sind das so genannte Nettowohnbauland, also die Fläche, auf der später Gebäude stehen werden, und knapp zwei sind öffentliche Flächen – also Wohn-, Erschließungs- und Spielstraßen, Fuß- und Radwege und Parkplätze.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Gemeinderat, Rolf Trzcinski, begrüßte das große Interesse der Anwohner: „Am meisten interessierte die Bürger die Verkehrsführung im neuen Baugebiet. Zum einen befürchten sie eine Zunahme des Pendlerverkehrs vom nahen P+R-Platz, zum anderen besteht die Sorge, dass die angrenzende Marbacher Straße, das schon jetzt ein Nadelöhr für Personen- und Lastwagenverkehr ist, noch mehr belastet wird.“ Diese Sorgen trafen auf offene Ohren, denn auch die Petershausener SPD will keinen Durchgangsverkehr vom P+R-Platz zulassen und die Verkehrsführung so gestalten, dass die Bewohner des Neubaugebiets auch die angrenzende Bahnhofstraße nutzen werden, um die Marbacher Straße zu entlasten. Die unmittelbare Nähe zum Bahnhof wird aber auch dazu führen, dass nicht jeder Haushalt im neuen Baugebiet sein Auto ständig nutzen muss und der Verkehr innerhalb dieses Quartiers schon dadurch minimiert wird.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Höhe einiger Gebäude. Dies betrifft vor allem zwei größere Gebäude entlang der Bahn und eines innerhalb der neuen Siedlung. Erdgeschoss, erste, zweite und eine dritte Etage erschien einigen Bürgerinnen und Bürgern als zu mächtig. Dass die Höhe auch dem Lärmschutz des neuen Baugebiets geschuldet sei, wurde in Zweifel gezogen. Allerdings ist aus Sicht der SPD die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum dringend erforderlich. Und Wohnungen werden pro bebautem Grundstück billiger, wenn zusätzliche Stockwerke errichtet werden. Um im neuen Baugebiet günstigen Wohnraum bereit zu stellen, bietet sich neben sozialem Wohnungsbau auch der Bau von Genossenschaftswohnungen an. Die SPD-Fraktion hat deshalb den Antrag gestellt, dass der Bau von ca. 20 Genossenschaftswohnungen als städtebauliches Ziel für das Baugebiet Rosenstraße verankert wird.
Problematisch wurde von einigen Anwohnern auch die Gefahr von Hochwasser gesehen. Da das Baugelände zur bestehenden Bebauung leicht abfällt, besteht die, dass bei zunehmender Versiegelung die Keller der Häuser noch schneller bei großen Regenereignissen von Überschwemmung betroffen sein könnten als bisher.
Ziel der Abwasserplanung im Baugebiet wird es nach Aussagen der verantwortlichen Planer jedoch sein, die derzeit bestehende Situation zu verbessern. Deshalb sind Retentionsbecken und zahlreiche Möglichkeiten, das Regenwasser versickern zu lassen, vorgesehen.
Eine zentrale Wärme- und Energieversorgung wäre für das neue Quartier aus Sicht der SPD ideal. Wie dies in der Praxis umgesetzt werden kann, wird auch Thema der weiteren Planung sein.